Schuld und Scham sind nicht nur unangenehme Emotionen, sondern Faktoren, die Menschen in ihrer Lebensgestaltung und/oder Krisenbewältigung wirkmächtig begleiten können. Sind Schuldgefühle wirklich Gefühle oder eher primär Gedankenkonstrukte? Welchen Nutzen haben sie und für wen? Ist Scham nur ein unerträgliches Gefühl oder hat sie auch eine Kraft, die Würde und Grenzen zu schützen vermag? Und welche Bedeutung kommt in diesen Prozessen dem Verzeihen bzw. dem Loslassen zu? Gibt es rituelle Dimensionen, die solche Prozesse unterstützen können? – Diese Grundthemen berühren nicht nur die Menschen, für die wir da sein wollen, sondern auch uns selbst als Seelsorger:innen. Im Rahmen des B-Moduls sollen diese wirkmächtigen Begleiter erkundet sowie nach Konsequenzen für die Seelsorge gefragt werden.
Die Teilnehmenden
- erkunden und kennen Grundlagen der Schuldverstrickung und des Gefangenseins in Schamgefühlen;
- verstehen Scham und Reue als Kraft der Veränderung – «aber sie schämten sich nicht voreinander» (Gen 2,25) – sowie Scham als Schlüssel zur Paradiesgeschichte;
- erhalten empirische Evidenzen zu Schuld, Vergebung und Wohlbefinden;
- entdecken Schuld und Scham in der bildenden Kunst;
- kennen seelsorgliche Herausforderungen und rituelle Perspektiven im Zusammenhang von Schuld- und Schamgefühlen.
Anmeldung nach Anmeldeschluss auf Anfrage
Es besteht die Möglichkeit zu Kost und Logis an der Theologischen Hochschule Chur. Auskunft dazu unter pastoralinstitut@thchur.ch oder 081 254 99 94
Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz, Liturgiewissenschaft, Theologische Hochschule Chur / Universität Luzern
Prof. Dr. Franziskus Knoll OP, Pastoraltheologie, Theologische Hochschule Chur
Studiengangübergreifende B-Module sind thematische Vertiefungsmodule der AWS Weiterbildungsstudiengänge
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