In Bevölkerungsumfragen hat die Sicherheit der Freiheit den Rang abgelaufen. Biblisch-theologisch gilt dagegen die Sicherheit als natürliche Gegnerin eines zukünftigen Heils. Christliche Hoffnung setzt nicht auf Sicherheit, sondern kontrafaktisch auf Vertrauen ohne Netz und doppelten Boden. Passt die kirchliche Botschaft noch in eine verunsicherte Welt oder leistet sie einem weltfremden Fatalismus Vorschub? Wie hält es die Theologie mit der berechtigten Sorge um die Sicherheit? Wie reagieren die Kirchen auf ihr eigenes Sicherheitsversagen – z.B. im Kontext sexualisierter Gewalt?
In Inputs und Diskussionen werden Sicherheitskonzepte vorgestellt und zu kirchlich-theologischen Perspektiven in Beziehung gesetzt. Gibt es theologische Alternativen zur Angst in der Welt? Und was folgt aus dem Blick auf (Un-)Sicherheit für die kirchliche Praxis? Exkursionen liefern Beispiele für gesellschaftliche Sicherheitsdiskurse, die die kirchlich-theologische Diskussion provozieren und ergänzen.
Die Teilnehmenden
- lernen exemplarische Sicherheitskonzepte und -diskurse kennen;
- bearbeiten das Thema Sicherheit aus biblischer und theologisch-ethischer Perspektive;
- reflektieren die gesellschaftlichen Sicherheitsbedürfnisse und die daraus erwachsenden Anfragen an die Kirchen und ihre Selbstverständnisse;
- erhalten Impulse für den Umgang mit dem Thema Sicherheit in der kirchlichen Praxis;
- zielen auf die informiert-diskursive Auseinandersetzung mit einem theologisch komplett vernachlässigten Thema;
- sind in der Lage, sich reflektiert zu den gesellschaftlichen Verunsicherungen und den Unsicherheiten im Blick auf die eigene Institution und ihre Rollenerwartungen zu verhalten.
Der Kurs findet in der bewährten Form von theoretischen Inputs und Diskussionen einerseits und themenspezifischen Exkursionen andererseits statt.
Theologisches Studienseminar VELKD, Bischof-Meiser-Strasse 6, D-82049 Pullach
Pfr. Bernd Berger, Bern
Prof. Dr. theol. Frank Mathwig, Beauftragter für Theologie und Ethik, Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz, Bern
Textmaterial wird in einem Reader zusammengestellt und den Teilnehmenden im Vorfeld zur Verfügung gestellt.
Subventionsformulare können hier heruntergeladen werden.